KINO ANDERSWO #1

Vom Pots­da­mer Platz …

mit Flo­ri­an Wüst

Mit­te der 1980er Jah­re lob­te der West­ber­li­ner Senat einen Archi­tek­tur­wett­be­werb für ein Film­haus rund um die Res­te des ehe­ma­li­gen Pracht­ho­tels Espla­na­de am Pots­da­mer Platz aus: Arse­nal, Deut­sche Kine­ma­thek und DFFB soll­ten ein gemein­sa­mes Zen­trum erhal­ten. Ein Ent­wurf wur­de aus­ge­wählt, die Rea­li­sie­rung ver­zö­ger­te sich jah­re­lang. Schließ­lich schrieb die taz am 27. Okto­ber 1990, die Wie­der­ver­ei­ni­gung war bereits drei Wochen alt, dass das Film­haus Espla­na­de gebaut wer­den kann. Wie­der pas­sier­te nichts. Im Som­mer 1991 wur­de das Grund­stück für einen läp­pi­schen Preis an Sony ver­kauft, mit der Auf­la­ge, nicht nur die inzwi­schen denk­mal­ge­schütz­ten Tei­le des Espla­na­de, son­dern auch eine abge­speck­te Vari­an­te des Film­hau­ses in das zukünf­ti­ge Sony Cen­ter zu inte­grie­ren. Das Film­haus endet nun nach 25 Jah­ren – so wie über­haupt die Film- und Kino­kul­tur am Pots­da­mer Platz.

Flo­ri­an Wüsts film­ba­sier­ter Vor­trag nimmt den bal­di­gen Weg­zug der DFFB zum Anlass, um die Geschich­te von Pla­nung und Erin­ne­rung an die deut­sche Ver­gan­gen­heit im Nie­mands­land des geteil­ten Ber­lins zu dis­ku­tie­ren. Neben diver­sen Bild­ma­te­ria­li­en wer­den zwei Kurz­fil­me in vol­ler Län­ge und mit eng­li­schen Unter­ti­teln gezeigt: BÖSE ZU SEIN IST AUCH EIN BEWEIS VON GEFÜHL (Cyn­thia Beatt, 1983) und BODENPROBEN (Riki Kal­be, 1987).

Die Ver­an­stal­tung fin­det um 17 Uhr im DFFB Kino statt. Alle inter­es­sier­ten Per­so­nen sind herz­lich will­kom­men!