Schweigen ist Silber
Eine deutsche Soldatin im besetzten Paris bringt heimlich ein Kind zur Welt und gibt es zur Adoption frei. Doch der Vater, ein französischer Offizier, nimmt das Kind zu sich. Sechzig Jahre später kommt alles ans Licht. Wenn feindliche Armeen sich zurückziehen, hinterlassen sie nicht nur Tote und Verwüstung, sondern auch Kinder. Oft sind sie aus Vergewaltigungen hervorgegangen, manchmal war auch Liebe im Spiel. Doch fast immer sind es Männer, Soldaten, die diese Kinder zeugen. Unzählige Kriegskinder suchen bis zum heutigen Tag nach ihren Vätern.
Es gibt allerdings auch Frauen in Uniform, die Kinder zurücklassen. Von so einer unerhörten Geschichte erzählt der Dokumentarfilm „SCHWEIGEN IST SILBER“. Von einer jungen Heeresangestellten im besetzten Paris 1944, die von einem französischen Offizier schwanger wird. Renate Schodder bringt ihren Sohn Thomas zur Welt und gibt ihn nach der Geburt zur Adoption frei. Niemand außer ihrer Schwester erfährt von dem Kind. Niemand darf davon erfahren, denn dass Kind ist vom Feind. Das Leben ist spannender als jede Fiktion. Der Vater des unerlaubten Kindes will es zu sich nehmen. Mehr noch: In den Wirren der Nachkriegszeit ringt er mit dem deutschen Jugendamt um seinen Sohn und in Briefen an Renate wirbt er um ihre Liebe. Er will mit ihr leben und bittet sie immer wieder, zu ihm nach Paris kommen. Aber 1947 heiratet Renate einen Deutschen. Ihr unehelicher Sohn Thomas wächst bei seinem französischen Vater auf. Der Kontakt zwischen den Eltern bricht ab.
Fast 50 Jahre später, am 7. September 1996 findet Dietrich Frey zwei Stunden nach dem Tod seiner geliebten Mutter Renate Frey, geborene Schodder, Briefe und Dokumente, aus denen er die oben dargestellten Zusammenhänge entnimmt. Fortan ist er kein Einzelkind mehr. Und seine Mutter erscheint in einem fremden Licht. Es dauert fast zehn Jahre, bis Dieter diesen Schock verarbeitet hat und sich auf die Suche nach seinem französischen Halbbruder macht. Schließlich erhält er eine Antwort: „Cher Dietrich, je suis bien le demi-frère que tu recherches!“
Der Film erzählt aus Sicht aller noch lebender Beteiligten die Geschichte von Renate Frey, geborene Schodder, und ihren beiden Söhnen. Thomas, der seine leibliche Mutter niemals kennenlernen durfte. Und Dieter, der das Bild seiner Mutter neu zusammensetzen muß. Schließlich wird nach über 60 Jahren eine deutsch-französische Familie zusammengeführt. Und die Brüder lernen sich endlich kennen.
Credits
Cast:
Dieter Frey
Thomas Bourgeois
Evamaria Jahn
Kamera:
Henning Brümmer
Produktion:
Florian Aigner
Henning Brümmer
Ton:
Juri von Krause
Filminfos
Regie:
Florian Aigner
Gattung:
documentary
Produktionsland:
Deutschland
Produktionsfirma:
Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin
Produktion:
2007
Drehformat:
Digital
Vorführformat:
4:3
Bildgeschwindigkeit:
24 fps
Seitenverhältnis:
4:3
Tonformat:
Stereo
Sprache:
Deutsch, Französisch
Fassung:
OV
Festivals:
Dokwoche Hamburg (24.-30.04.08)
Dokfestival Babylon Mitte (30.01-1.02.09)
Super 9 Hff München (25.-31.05.09)
Laufzeit:
78